Aus Fach- und Konsumentenkreisen gibt es immer wieder den Verdacht und die Erfahrung, dass Cannabiskonsum Antriebslosigkeit verursachen kann. Nun gibt es dazu auch eine auf Pubmed veröffentlichte Studie, nachdem in früheren Studien gemischte Schlüsse gezogen wurden.

Dass Cannabis auf das jugendliche Gehirn stärker wirkt als auf Erwachsene, ist inzwischen hinreichend bewiesen. Die neue Studie untersuchte erstens den Zusammenhang zwischen nicht-akutem Cannabiskonsum und Apathie, Anhedonie (Lust-/Antriebslosigkeit), Freude und anstrengungsbasierter Entscheidungsfindung für Belohnung und zweitens, ob diese Beziehungen durch das Alter beeinflusst werden. Dafür wurden Daten aus der „CannTeen“-Studie verwendet. Die Teilnehmer waren 274 erwachsene (26–29 Jahre) und jugendliche (16–17 Jahre) Cannabiskonsumenten (Konsum an 1–7 Tagen/Woche in den letzten drei Monaten) sowie geschlechts- und altersangepasste Kontrollpersonen. Dabei zeigten die Kontrollpersonen letztlich höhere Anhedonie-Werte als Cannabiskonsumenten. Es gab keine anderen signifikanten Auswirkungen der Benutzergruppe und keine signifikanten Interaktionen zwischen Benutzergruppe und Altersgruppe.

Die Ergebnisse deuten also darauf hin, dass der Cannabiskonsum an drei bis vier Tagen pro Woche nicht mit Apathie, anstrengungsbasierter Entscheidungsfindung für Belohnung, Belohnungswunsch oder Belohnungslust bei Erwachsenen oder Jugendlichen verbunden ist. Allerdings ist auch dies „nur“ eine Studie unter vielen, die sich gegenseitig widersprechen. Um sich ein klareres Bild zu machen, müssten alle publizierten Studien zu diesem Thema in ihrem Forschungsdesign verglichen und ausgewertet werden.

Quelle: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov