Wozu gibt es einen zertifizierten Sachverständigen für Cannabis – Medikation (SVCM)?
Vielleicht fragen sich einige von euch, wer die SVCMs, die an der Cannabis-Akademie ausgebildet werden, eigentlich sind, was sie machen und wobei sie helfen können.
Heute möchten wir euch daher unsere Arbeit, die Tätigkeitsfelder eines SVCMs (Sachverständigen für Cannabismedikation) etwas genauer vorstellen.
Wer sind wir?
Wir sind Menschen, die sich sehr für medizinisches Cannabis interessieren und dieses von uns erworbene Wissen für Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Patienten oder in anderen Bereichen, die mit medizinischem Cannabis zu tun haben, einsetzen. Um sich SVCM nennen zu dürfen, müssen wir eine Ausbildung zum zertifizierten Sachverständigen für Cannabismedikation an der Deutschen Cannabis Akademie erfolgreich absolviert haben. Wir erhalten dann ein Zertifikat, das jährlich neu bestätigt wird. Dazu besuchen wir Fortbildungen, halten Vorträge, arbeiten im Netzwerk und bilden uns durchgehend fort. Wir haben uns strenge Auflagen gesetzt, so werden nur die Zertifikate, bzw. die SVCM bestätigt, die sich professionell verhalten. Zwar finden wir die Legalisierung von Cannabis auch spannend, sie hat allerdings nichts mit unserem Berufsbild zu tun. Es gibt aktuell noch einen für uns wichtigen Unterschied zwischen Cannabis als illegaler Droge und medizinischem Cannabis, dem zugelassenen legalen Medikament. Wir fertig ausgebildeten und zertifizierten SVCMs bleiben auch im Anschluss an die Ausbildung eng vernetzt und tauschen uns auf verschiedenen Kanälen aus. Wir arbeiten auf einer DCA-Plattform, auf der es Foren für unterschiedliche Berufsgruppen und natürlich auch Patienten gibt, wir helfen bei der Ausbildung neuer SVCM und wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit. Das Wichtigste für uns ist aber, wir halten uns interdisziplinär immer auf dem aktuellsten Stand. Unsere mehr als 300 Gigabyte große Datenbank mit Studien zu den neuesten Forschungen, Artikeln und Informationen zur Cannabisentwicklung in allen möglichen Fachbereichen steht uns und damit indirekt auch allen zur Verfügung, mit denen wir zusammenarbeiten.
Was leisten wir?
Wir sehen uns als wichtiges Bindeglied zwischen medizinischem Fachpersonal und den von uns beratenen Patienten, denn wir sprechen beide Sprachen. Unsere Aufgabe besteht in der Unterstützung von (evtl. noch potenziellen) Cannabispatienten bei der Antragstellung, beim Widerspruch und allen damit einhergehenden größeren und kleineren Hürden. Wir helfen aktiv in Schrift, Wort und mit unseren Kontakten bei dem Weg zur und während der Cannabismedikation. Dazu beraten wir nicht nur die Patienten persönlich, telefonisch oder per Chat, auch die Ärzte, das medizinische Fachpersonal, Anwälte oder alle anderen, die sich mit medizinischem Cannabis befassen. Wichtig für uns ist hier, nicht nur immer im engen Kontakt zueinander zu sein, sondern diese auch immer auf dem aktuellen Stand der Forschung beraten zu können. Das wäre einem einzelnen SVCM nur schwer möglich, im Netzwerk aber ist das kein Problem.
Was leisten wir nicht?
Wir sind keine Ärzte und stellen daher keine Diagnosen, verschreiben Cannabis oder übernehmen in irgendeiner Weise medizinische Versorgungsleistungen! Unser Aufgabengebiet endet dort, wo das des Arztes anfängt – das bedeutet auch, dass kein SVCM Medikamentenempfehlungen ausspricht. Allerdings helfen wir bei der Kommunikation der Patienten mit dem Arzt und unterstützen Mediziner bei der Betreuung von Cannabis-Patienten.
Wir sind keine Apotheker, können zwar zu so gut wie jedem On- und Off-Label-Medikament (Fertigarzneien oder Blüten) aus dem Bereich medizinisches Cannabis etwas sagen, geben aber keine dezidierten Empfehlungen für ein Einzelpräparat ab. Allerdings beraten wir gerne mit unseren Erfahrungen bzw. denen, die andere Patienten oder Mediziner gemacht haben. Das ist eine unserer Stärken!
Wir sind keine Rechtsanwälte und geben daher keine juristischen Auskünfte, können aber gerne an Rechtsanwälte vermitteln. Außerdem sind wir unabhängig und daher unbeeinflusst von der Pharmaindustrie, Cannabisunternehmen und der Politik. Wir werden weder durch Sponsoring noch durch anderweitige Lobbyarbeit beeinflusst. Das heißt, wir finanzieren unsere Beratungstätigkeit durch Apotheker, Mediziner und Patienten.
Wer kann sich an uns wenden?
Zu uns kann jeder kommen, der Unterstützung bei dem Thema Cannabis als Medikament benötigt.
Wer kann SVCM werden?
Grundlegend jeder, der sich für die Ausbildung interessiert und entsprechende Kompetenzen mitbringt. Informationen zum Bewerbungsverfahren gibt es unter https://deutsche-cannabis-akademie.de/fortbildung.
Wie wird man zum SVCM?
Die Ausbildung findet komplett online statt. Sie besteht aus zwei voneinander unabhängigen Wochenend-Intensivseminaren sowie abschließend zwei schriftlichen Prüfungen. Vor der mündlichen Prüfung finden Fachteams und Supervisionen statt und wenn all das absolviert ist, erhält jeder SVCM ein eindeutiges und einzigartiges Zertifikat.
Arbeiten alle SVCM in der Beratung?
Einige SVCM arbeiten für Firmen, Apotheken oder für Ärzte. Mit der Ausbildung stehen einem im Bereich des medizinischen Cannabis‘ alle Möglichkeiten offen. Es gibt nicht viele Spezialisten, die unser Wissen haben. Uns steht der Markt offen, wir müssen uns nur entscheiden, in welchem Bereich wir wie tätig sein wollen.