CBD zeigt anxiolytische Effekte und könnte bei den Menschen erfolgreich sein, bei denen selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer und Verhaltenstherapie bisher nur wenig Verbesserung bewirkt hat.
Eine Open-Label-Studie aus Australien untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit bei therapieresistenten Jugendlichen im Zeitraum von 12 Wochen. Die Angststörung und die häufig als Begleiterkrankung auftretende Depression zeigten, bei nur milden Nebenwirkungen, für die Teilnehmer wahrnehmbare Verbesserungen.
In einer Sichtung von Studien, bei denen acht Studien (von 1194) mit insgesamt 316 Teilnehmern den Einschlusskriterien der Metaanalyse entsprachen, also jenen die etablierten Testskalen genutzt hatten, konnten amerikanische und chinesische Wissenschaftler eine statistisch signifikante Verringerung der Angstsymptome durch die CBD-Zusatztherapie bei verschiedenen Subtypen der Angststörung feststellen. Besonders gut schien CBD bei sozialer Angststörung zu wirken, reduzierte auch die Depressions- und Stresssymptomatik und verbesserte die kognitiven Fähigkeiten bei traumatischer Belastungsstörung. Eine systematische Bewertung der Nebenwirkungen von CBD wurde nicht durchgeführt. Weder die Metaanalyse noch die Open-Label-Studie erlauben jedoch eine belastbare Aussage über die mit CBD verbundenen potenziellen Risiken.
Vor dem Einsatz sollten die potenziellen Risiken einer CBD-Anwendung, wie Abhängigkeit, kognitive Beeinträchtigung und Psychose sorgfältig überdacht werden.
Han et al. (2024): Therapeutic potential of cannabidiol (CBD) in anxiety disorders: A systematic review and meta-analysis. Psychiatry Research, DOI:10.1016/j.psychres.2024.116049
Berger et al. (2022): Cannabidiol for Treatment Resistant Anxiety Disorders in Young People: An Open-Label Trial. The Journal of Clinical Psychiatry. 83(5):21m14130. DOI: 10.4088/JCP.21m14130