Ein kürzlich in der Apothekerzeitschrift erschienener Artikel meint, dass Cannabis zu medizinischen Zwecken nicht vernachlässigt werden sollte, wenn die Legalisierung zum Freizeitkonsum vorangetrieben wird. Diverse Cannabisverbände fürchteten demnach, dass der Markt für medizinisches Cannabis negativ beeinflusst werden könnte, und stellen Forderungen an die Politik, um dies zu verhindern. Zusätzlich zur Veröffentlichung ihres Verbändepapiers verschickten sie offene Briefe an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sowie den Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert. Die Versorgung mit medizinischem Cannabis müsse „besonders geschützt und reformiert“ werden. Dafür müssten vorerst Hürden zu Cannabis als Medizin abgebaut werden – die ja tatsächlich ohne Zweifel bestehen (wir berichteten).
„Die Forderungen der Verbände im Überblick:
- Genehmigungsvorbehalt abschaffen und Kostenerstattung für Patient:innen sichern
- Therapiehoheit für Ärzt:innen wiederherstellen
- Soziale Schieflage bei der Versorgung mit Medizinalcannabis überwinden
- Bestehenden Rechtsrahmen für medizinisches Cannabis bundesweit einheitlich gestalten
- Qualität und Sicherheit für Medizinalcannabis sicherstellen
- Versorgung von Patient:innen mit qualitätsgesicherten cannabisbasierten Arzneimitteln vorrangig sichern
- Klinische Forschung durch bessere Rahmenbedingungen sowie finanzielle Unterstützung fördern
- Grundlagen des Endocannabinoidsystems und des therapeutischen Potenzials von Cannabinoiden in der medizinischen und pharmazeutischen Lehre verankern“
Dies sind Forderungen, denen man schwerlich etwas entgegensetzen kann. Wir sagen: Daumen hoch für dieses Engagement und viel Erfolg!
Quelle: deutsche-apotheker-zeitung.de