Quelle:DOI: 10.1089/can.2023.0057
Eine Befragung unter Ärzten, die auf Intensivstationen der Medizinischen Hochschule Hannover tätig sind und bundesweit 653 auf Intensivstationen tätige Ärzte zeigt ein weiterhin bedenkliches Bild vom Umgang mit medizinischem Cannabis. Die Häufigkeit und das Schema der von den teilnehmenden Ärzten in den letzten 2 Jahren zum Zeitpunkt der Befragung eingeleiteten Cannabinoid-Therapie ist nach wie vor unbefriedigend. Acht von neun Ärzten der Medizinischen Hochschule Hannover, 59 von 653 Ärzten auf Intensivstationen in Deutschland nahmen teil.
An der Medizinischen Hochschule Hannover hatten 6 von 8 Ärzten, auf Intensivstationen in Deutschland nur 16 von 59 Ärzten bei einigen Patienten im untersuchten Zweijahreszeitraum Cannabinoide angewendet. Und, noch erschreckender Dronabinol in Dosen zwischen 1 und 20 mg als bevorzugtes Cannabinoid.
Stoffwechsel- und psychische Belastungen sowie Medikamenteneinsparungen, gefolgt von Schmerzen und Übelkeit/Erbrechen, waren die am häufigsten genannten Indikationen für eine Cannabinoidtherapie.
Mangelnde persönliche Erfahrung, begrenzte Evidenz und Wissenslücken waren die am häufigsten genannten Vorbehalte gegenüber dem Cannabinoidkonsum. Die Hauptindikationen sind die Reduzierung metabolischer und psychischer Belastungen sowie die Einsparung von Medikamenten.
Zwar schwärmen unsere zertifizierten Sachverständigen jeden Tag aus, informieren und beraten, aber offensichtlich sind wir immer noch zu wenige. Hier muss sich noch einiges ändern, im Medizinstudium und in der Menge der Menschen, die Wissen haben und dieses vermitteln können. Wir arbeiten daran.