Warum ist das Thema wichtig?
In den letzten Jahren wird weltweit mehr Cannabis konsumiert – auch, weil es in vielen Ländern legalisiert wurde. Gleichzeitig sehen Ärzt:innen, dass bestimmte Krebsarten bei jungen Menschen häufiger auftreten. Das wirft die Frage auf: Gibt es einen Zusammenhang?
Neue Daten aus Nordamerika
Eine aktuelle Studie (Johnson et al., 2025) hat Daten aus den USA und Kanada ausgewertet. Im Mittelpunkt standen Brustkrebs bei jungen Frauen (20–34 Jahre) und Hodenkrebs bei jungen Männern (15–39 Jahre).
Die Ergebnisse zeigen:
In Regionen mit Cannabislegalisierung nahmen die Krebsfälle stärker zu als in Regionen ohne Legalisierung.
Besonders auffällig war ein Anstieg bei einer aggressiven Form von Brustkrebs (dreifach negativ).
In Kanada, wo Cannabis früher und umfassender legalisiert wurde, waren die Anstiege noch deutlicher.
Auch die steigende THC-Stärke von Cannabisprodukten verlief parallel zum Anstieg der Krebsfälle.
Was bedeutet das?
Die Studie deutet auf mögliche Zusammenhänge zwischen Cannabis und Krebsrisiken hin – vor allem bei jungen Erwachsenen, die besonders häufig konsumieren.
Wichtig ist aber:
Die Daten zeigen nur Korrelationen (Zusammenhänge), keine eindeutige Ursache-Wirkung.
Viele andere Faktoren können Krebsrisiken beeinflussen (z. B. Lebensstil, Umwelt, erbliche Veranlagung).
Es braucht dringend weitere Forschung mit genaueren Daten über Konsummuster und Lebensumstände.
Was wir sicher sagen können
Hodenkrebs: Hier gibt es seit längerem mehrere Studien, die einen Zusammenhang mit Cannabiskonsum nahelegen.
Brustkrebs: Hinweise nehmen zu, sind aber bisher nicht eindeutig.
Biologisch plausibel: Cannabis beeinflusst Hormonsysteme und wirkt auf Rezeptoren in Brust- und Keimgewebe – ein Mechanismus wäre also denkbar.
Fazit
Die aktuelle Forschung zeigt: Cannabis ist nicht nur eine Pflanze mit medizinischem Potenzial, sondern könnte auch gesundheitliche Risiken bergen, die bislang zu wenig beachtet wurden – insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene.
Bis klarere Daten vorliegen, ist es wichtig, offen und faktenbasiert über mögliche Risiken zu sprechen – ohne zu dramatisieren, aber auch ohne zu verharmlosen.
Die Deutsche Cannabis Akademie (DCA) begleitet die wissenschaftliche Diskussion und stellt neue Forschungsergebnisse verständlich dar. So möchten wir Patient:innen, Angehörigen und Fachpersonen eine informierte Entscheidung ermöglichen.