In den häuslichen Innenräumen Cannabis rauchen, bedeutet ein beträchtliches Risiko für im Haushalt lebende Kinder, THC über den Passivrauch aufzunehmen.

Leben Kinder mit im Haushalt, sollte daher auf den Cannabiskonsum in Innenräumen verzichtet werden.

Welche gesundheitlichen Konsequenzen dies für die Kinder hat, ist jedoch ungeklärt. Aus einzelnen Studien gäbe es jedoch Hinweise auf negative gesundheitliche Folgen von Cannabis-Passivrauch auf Kinder, etwa auf die Häufigkeit von Lungenerkrankungen, aber auch auf deren mentale, kognitive und emotionale Entwicklung. 

Wenn Eltern oder andere erwachsene Bezugspersonen in Innenräumen rauchen, sind Kinder unfreiwillig zahlreichen Schadstoffen ausgesetzt. Darunter Karzinogene, Feinstaub und Kohlenmonoxid. Das gilt für den Konsum von Zigaretten ebenso wie für Cannabis, wenn dieses geraucht wird. Was den Passivrauch von Cannabisprodukten deutlich, von dem von Zigaretten unterscheidet, ist die Anwesenheit von Cannabinoiden wie dem psychoaktiven Tetrahydrocannabinol (THC). Inwieweit sich dieses im Urin von Kindern wiederfindet, wenn ihre Bezugspersonen im häuslichen Umfeld rauchen, hat eine Studie aus den USA untersucht.

Für ihre Analyse wurden Datensätze aus 275 Haushalten mit mindestens einem rauchenden Erwachsenen und mindestens einem Kind unter 14 Jahren ausgewertet.

Die Kinder waren im Durchschnitt 3,6 Jahre alt und zum größten Teil (75,6%) jünger als sechs Jahre.

Methoden:

Feinstaubmessgeräte, Fragebögen, ein mathematisches Modell zur Berücksichtigung der Fragebögen und der Messgeräte um Fehler zu minimieren – etwa eine zu niedrige Angabe von Cannabiskonsum in den Fragebögen oder aber ein Ausschlag der Feinstoffmelder, wenn beispielsweise Kerzen angezündet wurden.

Urinproben der Kinder auf THC und zwei seiner Metaboliten. Die Ergebnisse gaben sie kombiniert als Gesamt-THC-Äquivalente an.

Im Fragebogen gaben 10,6% (n = 29) der Erwachsenen an, in den vergangenen sieben Tagen in den eigenen Innenräumen Cannabis geraucht zu haben. Mehr als ein Viertel der Befragten machte keine Angabe zu dieser Frage (28,0%, n = 77), während die verbliebenen 61,5% (n =169) verneinten. THC oder seine Abbauprodukte waren im Urin von 27,3% (n = 75) Kindern nachweisbar.

In Haushalten, in denen die erwachsenen Bezugspersonen den Cannabiskonsum im Fragebogen bestätigt hatten, ließen sich THC oder dessen Derivate bei 69,0% der Kinder im Urin nachweisen. In Haushalten, in denen die Erwachsenen den Cannabiskonsum verneint hatten, fiel der Urintest bei 23,7% der Kinder positiv aus.

Jedes durch die Kombination der elterlichen Angaben und die Auswertung der Feinstaubmessung abgesicherte Rauchereignis von Cannabis erhöhte hierbei die Wahrscheinlichkeit, dass Cannabinoide im Urin nachweisbar waren, um den Faktor 2,5.

Bitte schützen Sie die Kinder, rauchen Sie nicht in Innenräumen in deren Anwesenheit!

Tripathi O, Parada H, Sosnoff C et al. Exposure to Secondhand Cannabis Smoke Among Children. JAMA Network Open. 2025;8(1):e2455963. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.55963