Cannabis wird häufig von Krebspatienten verwendet, um die Symptome der Erkrankung und die Nebenwirkungen der Krebstherapien zu vermindern. Cannabis hat aber einen modulierenden Effekt auf das Immunsystem, sodass die Verwendung von Cannabis im Falle der Behandlung einer Krebserkrankung mit besonderer Umsicht einhergehen sollte.

Im Rahmen der unten verlinkten Studie werden erste Indikatoren aufgezeigt, dass die Verwendung von Cannabis während einer sog. Immun Checkpoint Inhibitor Therapie (ICI) Auswirkungen hat und diese sich in Richtung einer Verschlechterung der klinischen Befunde auswirken. Im Vergleich mit Patienten, die kein Cannabis während einer ICI Therapie bekommen, schneiden die Patienten, die Cannabis verwenden, sowohl bei der Zeitspanne zur Minderung der Größe des Geschwüres als auch bei der Gesamtüberlebensrate schlechtere Ergebnisse.

Die unten verlinkte Studie gibt also einen ersten Warnhinweis, dass Cannabis als palliative Behandlungsoption für Patienten, die an einer fortgeschrittenen Krebserkrankung leiden und eine Immuntherapiebekommen sollen, nicht unbedingt geeignet ist und der Cannabiskonsum mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet werden sollte. Im Weiteren wurde in der Studie gezeigt, dass eine Immuntherapie Auswirkungen auf die Konzentration von Endocannabinoiden hat. Möglicherweise können also Endocannabinoidspiegel bzw. deren Änderung einen Indikator darstellen, mit deren Hilfe die Wirksamkeit einer Immuntherapie nachvollzogen werden kann. Ein solcher Indikator ist bisher für die Immuntherapie unbekannt.

Im Rahmen der unten verlinkten Beobachtungsstudie wurde bei insgesamt 102 Patienten (davon 68, die nur eine Immuntherapie bekommen haben, sowie 34, die zusätzlich zur Immuntherapie noch Cannabis zu sich genommen haben) der Krankheitsverlauf überwacht.

Die Aufnahme von Cannabis korrelierte mit einem signifikanten Rückgang bei der Schrumpfung der Tumore, während die Sterblichkeitsrate anstieg. Andererseits konnte gezeigt werden, dass die Verwendung von Cannabis andere, durch die Immuntherapie bedingte, unerwünschte Auswirkungen auf das Immunsystem vermindern konnte. Im Zusammenhang mit der Studie wurden die Konzentrationen von Endocannabinoiden und endocannabinoidartigen Lipiden sowohl im Vorfeld als auch während der Studie gemessen.

Vor dem Beginn der Immuntherapie konnten keine Unterscheide zwischen den beiden Patientengruppen ermittelt werden. Andererseits konnte gezeigt werden, dass die Konzentrationen von Endocannabinoiden und endocannabinoidartigen Lipiden signifikante Rückschlüsse auf die Gesamtlebenserwartung.

Zusammengefasst ist festzuhalten, dass die Nutzung von Cannabis erhebliche immunregulative Wirkungen hat und dass insbesondere bei Krebspatienten, die einer Immuntherapie unterworfen werden, die Gabe  bzw. Nutzung von Cannabis mit besonderer Vorsicht verfolgen sollte.

Wie üblich hier noch der Link zur Studie beim MDPI .