Zielsetzung

Es soll eine Zusammenfassung der verfügbaren Datenlage zum Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Cannabis und Erkrankungen im Mundraum durchgeführt werden und die möglichen Einflüsse des Cannabisrauchens auf die medizinische Versorgung und die Zahngesundheit hervorgehoben werden.

Methode: Im August und September 2018 wurden in 5 elektronischen Datenbanken durch einen Bibliothekar Recherchen zu Literaturquellen zum Thema durchgeführt, die im März 2019 nochmals aktualisiert wurden. Die zusammengestellte Liste von Dokumenten wurde von zwei Forschern unter Berücksichtigung von im Vorfeld festgelegten Kriterien analysiert, selektiert und entsprechend kategorisiert. Die Kriterien waren die folgenden: Der Artikel muss auf primären oder sekundären Daten beruhen, es muss ein Bezug zu Cannabis gegeben sein, mindestens ein relevanter Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und der Gesundheit im Mundbereich muss genannt werden, die Versuchssubjekte mussten Menschen sein und die Studie musste auf Englisch oder Französisch verfasst sein [die beiden kanadischen Amtssprachen].

Ergebnisse

Cannabisrauchen und Erkrankungen des Zahnfleisches

Die Literatur legt nahe, dass regelmäßiger fortgesetzter Konsum von Cannabis schädlich für das Zahnfleisch und die Stützstruktur der Zähne (Peridontum) ist. So wurde in den Studien von Meier die Gesundheit des Zahnfleisches von Versuchspersonen im Alter zwischen 26 und 38 Jahren ermittelt. Bei den Untersuchungen kam heraus, dass Personen, die Cannabis rauchen, in statistisch relevantem Maße einen schlechteren Zustand des Zahnfleisches aufweisen. Dabei wurde das Rauchen von Tabak gesondert betrachtet und entsprechend berücksichtigt. Die Forscher ermittelten bei über der Hälfte der Teilnehmer (55.6 %), die über einen Zeitraum von  15 Jahren Cannabis konsumiert haben, eine Paradontitis, während bei der Kontrollgruppe lediglich ein Wert von 15 % ermittelt wurde.

Cannabisrauchen und Karies

Die Datenlage zu Cannabiskonsum und Karies ist dünn und unschlüssig. Gerade einmal zwei Artikel beschäftigen sich mit dem Thema und widersprechen sich in den Ergebnissen. In Studien von Schulz-Katterbach et al. wurde nachgewiesen, dass bei den Versuchspersonen in der Altersklasse von 18 bis 25 Jahren der Verschleiß der glatten Zahnoberflächen, deutlich erhöht war. Andererseits gab es keinen statistisch relevanten Unterschied zwischen den Cannabiskonsumenten und der Kontrollgruppe bei der Anzahl von Zahndefekten (DFS-Index).

Cannabisrauchen und Krebserkrankungen im Mundraum

Ausgehend von der verfügbaren Literatur erzeugt das Rauchen von Cannabis kein erhöhtes Risiko von Krebserkrankungen im Mundraum. So wurde durch Rosenberg et al. Der Zusammenhang zwischen Cannabisrauchen und [oral squamous cell carcinoma] in einer Fall-Kontroll-Studie ermittelt. Dabei wurden Daten von 407 an Krebs Erkrankten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit Daten der Bevölkerung verglichen. Nachdem die Störgrößen Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Alkoholkonsum und Tabakkonsum eliminiert wurden, konnte kein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und einem erhöhten Krebsrisiko ermittelt werden.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Zusammenfassung eines englischsprachigen Artikels, der unter
www.jcda.ca/k2

zu finden ist. Wer weiter Informationen zu diesem Thema benötigt, findet dort weitere Informationen und die zugehörigen Literaturquellen.